handarbeit in coronazeiten: branche boomt und die wolle profitiert

nachdem 2020 die branchenmesse kurz vorher nominell verschoben wurde, können wir 2021 nun 12 monate später gut beobachten, welchen einfluss der lockdown auf die branche im allgemeinen sowie den markt für handstrickgarme im besonderen hatte.

pünktlich zum kick-off der h+h cologne am freitag stellte die initiative handarbeit e.v. – wie übrigens jedes jahr – die aktuellen marktzahlen der handarbeitsbranche vor.

und die haben es in sich: 1,38 milliarden euro wurden 2020 umgesetzt, 2019 waren es 1,17 milliarden, damit überflügelt die branche nach 8 jahren erstmals wieder die werte von 2013 (damals waren es 1,35 milliarden – bei mir liebevoll myboshi-peak genannt) erreicht.

doch während 2013 die handstrickgarne einen anteil von 520 millionen euro am gesamtmarkt hatten, waren es im letzten jahr lediglich 380 millionen euro.ich hab im diagramm den jeweiligen anteil der handstrickgarne im wollbindungs-blau markiert (klick macht groß):


„spaß, individualität, entspannung und reparieren statt wegwerfen – die wichtigsten gründe für das selbermachen.“

initiative handarabeit

nähen liegt weiterhin vorne. stichwort: mund-nasen-masken – diese haben sicher bei einigen dazu geführt, die nähmaschine wieder zu aktivieren. aber auch lockdown und vermehrte zeit zuhause führen dazu, dass wieder mehr genäht, gehäkelt und gestrickt wurde.
ich stecke ja schon tief drin in meiner online-strick-bubble. aber die zahlen decken sich absolut mit meiner subjektiven wahrnehmung.

und noch etwas ist passiert durch corona – das internet hat absolut aufgeholt sowohl bei der inspiration als auch beim shopping. ich hoffe dabei ja immer, das trotzdem der buy-local-gedanke beim konsum durchschlägt. gerade die lokalen fachhändler holen aktuell mit ihrem online-angebot auf. also können wir auch in zeiten von click&collect den lokalen und stationären fachhandel unterstützen.
seit 2013 schaue ich mir die marktzahlen übrigens regelmäßig genauer an – immer wieder spannend: